Mit Zielcode, Anschriftencode, Postcode oder Adresscode wird der Strichcode bezeichnet, den verschiedene Postunternehmen auf Briefe und Postkarten drucken. Der Zielcode wird im ersten durchlaufenen Briefzentrum auf die Sendung aufgebracht. Damit wird eine schnellere maschinelle Weiterleitung und Sortierung ermöglicht.
Codierung/Decodierung
Bei der deutschen Post kommen zwei verschiedene Codierungsarten zum Einsatz, eine 5-Bit-Codierung und eine 4-Bit-Codierung. Nebenstehende Tabelle zeigt die Codierung einer jeden Ziffer an. Jedes Bit des Codes entspricht einem Zahlenwert. Die Zahlenwerte der gesetzten Bits des Codes werden addiert, ihre Summe ist die Zahl, die decodiert wurde, wobei es in beiden Codierungen jeweils eine Ausnahme gibt: In der 5-Bit-Codierung wird mit der Summe (7+4)=11 die Ziffer „Null“ dargestellt; in der 4-Bit-Codierung steht die Summe (8+2)=10 für die Ziffer „Sieben“. Dadurch sind bei 5-Bit-Codierung immer genau 2 Bits gesetzt und 3 nicht gesetzt und bei 4-Bit-Codierung maximal zwei Bits gesetzt und mindestens zwei nicht gesetzt. 10 der 11 derartigen Codierungs-Strichmuster werden verwendet, nicht verwendet wird 8+4=12.
Formate
Linear-Code 30 für 4 Ziffern | Von 1978 bis 1995 wurde diese Codierung verwendet. Sie besteht aus 5 Segmenten: Die 4 Ziffern der Postleitzahl oder einer postleitzahlenähnliche innerbetrieblichen Kennzahl (IKZ) und eine Prüfziffer, jeweils getrennt durch einen Strich. |
Linear-Code 36 für 5 Ziffern | Die seit 1995 fünfstelligen Postleitzahlen werden zusammen einer hinzukommenden Prüfziffer in einem 36-stelligen Linearcode codiert. Er ist genauso wie der vorangehende für vierstellige PLZ aufgebaut. Der Zielcode für fünfstellige Postleitzahlen wird bis heute immer dann auf Briefe und Postkarten aufgedruckt, wenn die Maschine die Postleitzahl nicht erkennen konnte. In diesem Fall wird ein Foto des Briefes einem Mitarbeiter zum Eintippen der Postleitzahl auf dem Bildschirm gezeigt. |
Linear-Code 69 für 11 Ziffern | Hinzugekommen sind Codes für die Hausnummer (12+3 Stellen) und Straßennummer (12+3 Stellen). Diese Bestandteile werden mit je einer 4-Bit-Binärzahl pro dezimaler Ziffer und einem Trenn-Bit codiert. Mehrere Ziffern, die eine Einheit bilden werden dabei von rechts nach links codiert. |
Linear-Code 80 für 13 Ziffern | Die Kombination von wie zuvor codierter Adresse (69 Stellen) am rechten Sendungsrand und dem Entgeltsicherungscode (11 Stellen) links davon wurde 2003 zum Patent angemeldet. Der Entgeltsicherungscode enthält dabei Informationen über die Freimachung und eventuelle Unregelmäßigkeiten bei dieser. |