00 Was ist der Schilling-Canstatt-Telegraf?

Nachrichtentechnische Sammlung : Katalog » Elektrische Telegrafie : Canstatt-Einnadeltelegraf (rwth-aachen.de)

Paul Schilling von Canstatt (1786–1837) baute 1820 einen Nadel-Telegrafen, der aus einem Schweiggerschen Galvanometer (oder auch Multiplikator genannt) bestand, über dem in einer Aufhängevorrichtung eine astatische Nadel (d.h. die Nadeln richten sich nicht nach dem Erdmagnetfeld aus) befestigt war und am Faden knapp über der Nadel hing eine Zeichenscheibe, auf der Buchstaben, Ziffern oder einfach vereinbarte Symbole – wie das Plus- und Minus-Zeichen oder schwarz und weiß – angezeigt wurden, sodass man klar sehen konnte, wenn Strom durch den Draht floss. Denn die Nadeln richteten sich je nach der Richtung des Stromes entweder nach links oder nach rechts aus und so auch die Scheibe, die dann entweder die schwarze oder die weiße Seite zeigte. Im Ruhezustand sah man die Schmalseite der Scheibe.

Modell eines Einnadeltelegrafen nach Canstatt

Die schwarz-weiße Scheibe wurde für einen Seriencode genutzt: „A“ war schwarz, weiß; „B“ schwarz, schwarz, schwarz; „C“ schwarz, weiß, weiß, usw.

Auf Grund der Auslenkung wurde schwarz mit r(rechts) und weiß mit l(links) gleichgesetzt.

Hinweis

Die Codetabelle bei Kryptografie.de ist fehlerhaft. Die korrekte Tabelle findet sich hier: