ADFG(V)X ist ein symmetrisches Chiffrierverfahren, das 1918 von Fritz Nebel entwickelt wurde. Der offizielle Name ist Geheimschrift der Funker 1918 (GedeFu 18).
Ein wichtiges Motiv für die Wahl genau dieser fünf Buchstaben liegt in der guten Unterscheidbarkeit der Morsezeichen für „A“, „D“, „F“, „G“ und „X“.
Die Alliierten gaben den neuen Verfahren die markanten Namen nach den in den abgefangenen Funksprüchen allein auftretenden Buchstaben.
ADFGX wurde zum ersten Mal am 1. März 1918 an der deutschen Westfront eingesetzt. ADFGVX ist der Nachfolger von ADFGX und wurde ab dem 1. Juni 1918 sowohl an der West- als auch an der Ostfront benutzt.
Das Verfahren ist zweistufig und besteht aus einer monoalphabetischen monographischen Substitution mittels Polybios-Quadrat sowie einer Transposition.
Erste Stufe – Substitution
Die Zeichen werden monoalphabetisch durch Zeichenpaare aus den Buchstaben „A“, „D“, „F“, „G“, „X“ und „V“ mit Hilfe eines Polybios-Quadrates ersetzt.
Für den Aufbaue des Quadrats wird zunächst der Substitionsschlüssel eingetragen und dann das Quadrat mit den fehlenden Buchstaben des Alphabets aufgefüllt.
Bei ADFGX und dem verwendeten 5×5 Polybios-Quadrat wird der Buchstabe „J“ durch das „I“ ersetzt.
Zweite Stufe – Transposition
Der Zwischentext wird zeilenweise in eine zweite Matrix eingetragen. Die Breite der Matrix ergibt sich aus der Länge eines zweiten Schlüsselworts – dem Transpositionsschlüssel.
Nachdem der Zwischentext zeilenweise in die Matrix eingetragen wurde, wird er nun spaltenweise wieder ausgelesen. Dabei wird die Reihenfolge der Spalten durch die alphabetische Reihenfolge der einzelnen Buchstaben des Transpositionsschlüssels bestimmt.