Johannes Trithemius (1462 – 1516) (eigentlich: Johannes Heldenberg aus Trittenheim) verfaßte 1508 das erste gedruckte Buch über Kryptographie, die “Polygraphiae libri sex” (Sechs Bücher zur Polygraphie), das aber erst 1518 nach seinem Tod erschien. Im fünften Band beschrieb er u. a. das Verschlüsselungsverfahren mit Hilfe der Tabula recta.
Er schlug vor, den ersten Buchstaben der zu verschlüsselnden Nachricht mit Hilfe der ersten Zeile der Tabula recta zu verschlüsseln, den zweiten mit der zweiten Zeile, und so weiter.
Dies stellt das erste bekannte polyalphabetische Verschlüsselungsverfahren dar.
Die Tabula recta findet außerdem Anwendung bei der vom französischen Kryptographen Blaise de Vigneère im Jahre 1585 vorgeschlagenen Vigenère-Verschlüsselung oder der von Johann Franz Graf von Gronsfeld-Bronkhorst (1640 – 1719) vorgeschlagenen Gronsfeld-Chiffre.