01 Was ist das Atbasch-Chiffrierverfahren?

Atbasch – Wikipedia

Atbasch (auch atbash, hebräisch אתבש) ist eine auf dem hebräischen Alphabet beruhende einfache Methode zur Verschlüsselung bzw. Entschlüsselung eines Textes. Die ursprünglich kabbalistische Methode diente auch dazu, eine in religiösen Texten verborgen geglaubte Bedeutung offenzulegen.

Der Name Atbasch leitet sich ab von den beiden ersten und letzten Buchstaben des hebräischen Schriftsystems (A-T-B-Sch) und illustriert zugleich das Vorgehen, bei dem der erste Buchstabe (Aleph) vertauscht wird mit dem letzten Buchstaben (Taw), der zweite Buchstabe (Beth) vertauscht wird mit dem vorletzten Buchstaben (Schin) usw.

Atbasch gehört zu den monoalphabetischen monographischen Substitutions-Verfahren und ist eine Variante der Caesar-Verschlüsselung (umgekehrte oder revertierte Caesar-Verschlüsselung).

Eine Besonderheit ist, dass Atbasch ein involutorisches Verfahren ist, also Verschlüsselungs- und Entschlüsselungsmethode identisch sind. Daher genügt es, die Atbasch-Substitution ein zweites Mal auf den Geheimtext anzuwenden, um wieder den Ursprungstext zu erhalten.

Variante ALBaM

ALBaM (hebräisch אלבם) ist eine dem ATBaSch ähnliche Verschlüsselungsmethode. Das aus 22 Zeichen bestehende hebräische Alphabet wird in zwei Hälften zu je 11 Buchstaben (א-כ und ל-ת) geteilt, diese werden direkt einander zugeordnet. Dies ist dasselbe Prinzip, das auch beim lateinischen Alphabet als ROT13 angewandt wird. Durch die Verschiebung der Zeichen um die halbe Alphabetweite sind Chiffrierung und Dechiffrierung identisch.

Namensgebend sind auch hier die beiden ersten zu vertauschenden Buchstabenpaare: Aleph mit Lamed, Beth mit Mem.