03 Wie kann ich eine Vigenère-Verschlüsselung knacken?

Kasiski-Test – Wikipedia

Im Jahr 1854 gelang es dem Briten Charles Babbage einen Vigenère-verschlüsselten Text zu entziffern. Allerdings hielt er seine Methode geheim.

1863 veröffentlichte der preußische Infanteriemajor Friedrich Wilhelm Kasiski im Buch „Die Geheimschriften und die Dechiffrir-Kunst“ dieses Verfahren, das er unabhängig von Babbage erfand.
Ihm zu Ehren wird das Verfahren als Kasiski-Test bezeichnet.

Zuerst durchsucht man den Geheimtext nach Buchstabenfolgen der Länge 2 oder länger, die mehrmals vorkommen. Anschließend bestimmt man den Abstand zwischen je zwei gleichen Folgen, das heißt, man zählt die Buchstaben vom ersten Buchstaben der ersten Folge (einschließlich) bis zum ersten Buchstaben der zweiten Folge (ausschließlich). So verfährt man mit allen gefundenen Folgen und schreibt die Abstände auf. Man erhält eine Liste von natürlichen Zahlen.
Diese werden nun in Primfaktoren zerlegt. Gleiche Teiler lassen sich somit schnell finden. Zufällig entstandene Übereinstimmungen sind dann auch leicht erkennbar, weil sie aus der Reihe fallen.

Mit der Kenntnis der Länge des Schlüssels kann die polyalphabetische Verschlüsselung nun in monoalphabetische Verschlüsselungen aufgeteilt werden, die sich in bekannter Manier mit Hilfe der Häufigkeitsanalyse knacken lassen. Damit lässt sich also für jeden der Teile herausfinden, mit welchem Geheimtextalphabet er verschlüsselt wurde.

Wesentliche Voraussetzungen für dieses Verfahren sind

  • lange chiffrierte Texte
  • kurze Schlüssel