02 Optisches Versteckspiel

Die einfachste Art, in einem Bild weitere Informationen zu verstecken, ist es, diese deutlich sichtbar einfach drauf zu schreiben. Hat dieses Bild eine sehr großen Auflösung und wird daher auf dem Bildschirm stark verkleinert dargestellt, kann derartige Beschriftung – je nach Untergrund – fast unsichtbar sein. Sehr große Bilder sollten daher immer ganz besonders unter die – wortwörtliche – Lupe genommen werden, also in einem Bildbetrachter geöffnet und vergrößert angeschaut werden.

Mein Lieblingsbildbetrachter ist seit einer digitalen Ewigkeit die Freeware IrfanView. Ebenfalls aus meiner kleinen Weltsicht empfehlenswert ist xnview. Von diesen beiden abgesehen gibt es aber eine Hülle und Fülle an weiteren, nützlichen Tools, die als Bildbetrachter gute Dienste leisten.

Eine durchaus klassische, optische Methode, Informationen in Bildern zu verbergen, die schon lange vor Geocachingspielereien genutzt worden, ist, ist das Anbringen von kleinen Details in einem Bild, die sich, wenn man den Code kennt, entschlüsseln lassen.

Ein Beispiel ist dieses Bild mit den Grashalmen am Bachlauf.

Die kurzen und langen Grashalme sind Morsecode und ergeben den Text: “Compliments of CSPA MA to our chief Col. Harold R.Shaw on his visit to San Antonio May 11th 1945.”

Einen Gruß an den damaligen Chef der US Zensurbehörde, die sich viel Mühe gegeben hat, die Post auf Auffälligkeiten zu untersuchen. Überliefert sind so nette Geschichten wie die, dass man bei einer Lieferung von Uhren alle Zeiger verstellt hat, da man fürchtete, in der voreingestellten Uhrzeit wäre einen Code verborgen. In einem anderen Brief fand man ein Strickmuster und lieferte diesen erst aus, nachdem eine Mitarbeiterin dieses nachstrickte und somit bewies, dass es wirklich einen Pullover ergibt. Niemand geringerer als Charles Dickens hat eben diese Verschlüsselungsform in einem seiner Romane, “Eine Geschichte aus zwei Städten” benutzt und damit vermutlich auch erfunden. Umgekehrt wurden im zweiten Weltkrieg von deutschen Agenten in England Pullover verschickt, die, beim Geheimdienst wieder aufgeribbelt, Fäden ergaben, in denen in bestimmten Abständen angebrachte Knoten einen Code enthielten.

Punktchiffres sind historisch belegt und wurden schon vor 400 Jahren benutzt. Hierbei wird ein Achsenkreuz benutzt, wobei eine Achse die Buchstaben und eine die Reihenfolge dieser Buchstaben im Text ist. Als Punkte können dann zum Beispiel Sterne wie in Blaise de Vigeneres Buch “Traicte des Chiffres, ou Secretes Manires d Escrire” oder Bienen wie in der französischen Zeitschrift Spirou benutzt und mit ausreichend Tarnung zu einem Bild verknüpft werden.

Man kann von den Geheimdienstmethoden der Zeit und die beiden Weltkriege und den kalten Krieg viel lernen, waren computerbezogene Verschlüsselungen ja noch unbekannt und mussten Informationen gut verborgen und verschlüsselt übertragen werden. So ist es geheimdiensttechnisch klassisch, bestimmte Buchstaben oder Wörter eines Textes unauffällig zu markieren. Mit einem fast unsichtbaren Punkt über bestimmten Zeichen oder einem verrutschten Schreibmaschinenbuchstaben, einer fast zufällig angebrachten Verschmierung auf dem Papier. Irgendwas, was Teile des Textes von anderen unterscheidet. Das Verstecken von Informationen in irgend gearteten Containern (zum Beispiel Bildern oder Texten) nennt man Steganographie. Eine Unterart davon, das Verstecken in Details dieser Texte und Bilder hat den schönen Namen Semagramm.

Hat man das Verschlüsselte gefunden, oder weißt das Bild sowieso sehr deutlich darauf hin, wo es die für die Koordinatenermittlung benötigten Informationen enthält, muss man diese ja “nur noch” entschlüsseln. Am Einfachsten, in dem man erst mal die bekanntesten Techniken und Codelisten dagegen hält. Wie viel unterschiedliche Codezeichen gibt es denn? Zwei? Dann vielleicht Dualzahlen, Morse, Braille, (siehe Binärcodes). Oder muss man etwas bestimmtes Recherchieren und hierbei benutzten? Dann ergibt das Listing, der Titel oder der Hint hoffentlich einen kleinen Stubser in die richtige Richtung.

Hat man nichts gefunden, kann man es mit dem folgenden Beitrag, der technischen Bilderanalyse versuchen.